Die Ursprünge der Frankfurter Trambahn |
Treibende Kraft
der Straßenbahngründung in Frankfurt
war
der in Antwerpen gebürtige belgische
Unternehmer Frédéric-Jean de la Hault
(1826-1882).
Er gehörte zu einer Gruppe
vermögender Privatpersonen, vornehmlich
Kaufleuten, Industriellen, Ingenieuren,
Architekten und Bankiers, die seit etwa 1870
in großem Umfang in Nebenbahn- und
Straßenbahnprojekte investierten, vor allem
in Frankreich, Belgien, Italien und
Deutschland. Die beiden ersten
Pferdebahn-Projekte, die nachweislich mit de
la Hault in Zusammenhang stehen, waren die
Pferdestraßenbahnen in Dresden und
Frankfurt.
Während 1871 sein Konzessionsantrag
in Dresden abgelehnt wurde, konnte er in
Frankfurt am Main eines seiner ersten
Straßenbahnprojekte überhaupt aufs Gleis
setzen, auf jeden Fall aber sein erstes
Straßenbahn-Projekt in Deutschland; es war
die vierte Pferdebahn im Deutschen Reich
[1]. |
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Nach etwa
zwei Jahren
Betriebserfahrung
in Frankfurt
gründete er
zahlreiche
weitere
Pferdestraßenbahnen
in Europa.
Im August
1874
gründete der
umtriebige
Herr de la
Hault in
Brüssel
zusammen mit
zwei
belgischen
Banken die
Société
générale de
tramways
(SGT); mit
ihrer
Kapitalbeteiligung
gründete er
dann in
kurzer Folge
die
Straßenbahnen
in Turin
(1874),
Neapel
(1875),
Trieste
(1876),
Barmen-Elberfeld
(1876),
Florenz
(1880) und
die
Nebenbahn
Bari-Barletta.
Praktisch
parallel, im
Dezember
1875
gründete er
mit einer
französischen
Bank die
Compagnie
générale
française de
tramways
(CGFT), die
das Kapital
für seine
Gründungen
in Le Havre
(1874),
Nancy
(1874),
Marseille
(1876) und
Orléans
(1877)
bereitstellte.
Die Pferdebahnen
in Genf,
Köln und
Tunis
waren
ebenfalls
Gründungen
von de la
Hault.
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Die Personengesellschaft F. de la Hault &
Cie |
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Die Frankfurter Pferdebahn könnte seine
erste Pferdestraßenbahn überhaupt gewesen
sein, eine frühere Gründung de la Haults als
die in Frankfurt ist nicht überliefert. Der
Preußische Regierungspräsident in Wiesbaden
erteilte den belgischen Kaufleuten Frédéric
de la Hault und Ernest Donner schon am
24.11.1871 auf 19½ Jahre das Recht zum
Betrieb der ersten Pferde-Eisenbahn in
Frankfurt am Main
[2].
Er gründete daraufhin am 2.12.1871 in
Brüssel die Kommanditgesellschaft
Frederic de la Hault & Compagnie,
deren hiesige Niederlassung am 4.3.1872 in
das Firmenregister der Frankfurter
Handelskammer eingetragen wurde
[3].
F. de la Hault und seine zehn
Mitgesellschafter statteten die Gesellschaft
mit einem Kapital von 990.000 Francs
(792.000 Mark) aus
[4].
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Am
Sonntag, dem 19.5.1872 wurde der
Pferdebahn-Betrieb auf der rund 4 km langen
Strecke zwischen Schönhof und Hauptwache
aufgenommen
[5].
Mit anfangs 6-8 Wagen und rd. 20 Pferden
wurden zwei Linien betrieben, zwischen
Schönhof und Bockenheimer Warte sowie
zwischen Bockenheimer Warte und Hauptwache.
Insgesamt hatte die Gesellschaft
einschließlich der Wende- und Ausweichgleise
in knapp vier Monaten rund 6 km Gleis
verlegt. Einschließlich aller Betriebsmittel
(Wagen, Pferde, Zubehör, Ausrüstung usw.)
wurden pro Kilometer betriebsbereites Gleis
rd. 152.000 Francs, also etwa 122.000 Mark
Reichswährung investiert, ein auf den ersten
Blick stattlicher, aber im Vergleich zu
anderen Städten niedriger Betrag
[6].
Eingesetzt wurden vergleichsweise leichte
Wagen mit 30 Plätzen
[7],
und da die größte Steigung der Strecke nur
1,33% betrug, konnte überwiegend einspännig
gefahren werden. |
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Fahrpläne der Pferdebahn, Sommer 1872
& ab
Winter 1872/73 |
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Der Fahrplan war zunächst nur ein
provisorischer, vielleicht um die Reaktion
des Publikums abzuwarten. Nach dem Fahrplan
„Winterdienst 1872/1873“ sind bis in die
1880er Jahre keine weiteren Fahrpläne
veröffentlicht worden. Das könnte daran
gelegen haben, dass die Gesellschaft ihren
Fahrplan als eine Art „Mindestfahrplan“
verstanden hat. Vandal berichtet, dass
zwischen 7:00 und 22:00 Uhr regulär alle 5
Minuten eine Bahn abfuhr, weit mehr als der
Fahrplan auswies, was auf ein reges
Interesse des Publikums schließen lässt.
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Es ist auch überliefert, dass der
Betriebsschluss nicht streng eingehalten
wurde. Zum
Betriebsschluss wurden Reservewagen an
den Endhaltestellen vorgehalten, so dass
kein Fahrgast wegen eines besetzten
Wagens zurückbleiben musste
[8].
Auch das war der
großen Nachfrage geschuldet und zugleich ein
Mittel,
der Unfallgefahr durch überbesetzte Wagen
vorzubeugen, damals ein großes Thema bei
allen Pferdebahnen. Die Zugfolge war demnach
erheblich dichter als es der veröffentlichte
Fahrplan vorsah.
In Frankfurt absolvierten die Wagen rd. 100
km am Tag, d.h. etwa 25 Fahrten pro Tag; die
Pferde liefen einen über den anderen Tag 16
und 32 km, absolvierten also 4 oder 8
Fahrten pro Tag, d.h. die Pferde wurden bis
zu 6 Mal täglich gewechselt. 1874 betrug der
Bruttoumsatz 288.000 Francs (230.400 Mark),
was einem Umsatz von rd. 630 Mark pro Tag
entspricht. Bei einem Fahrpreis von 20
Pfennigen entspricht dies einer Frequenz von
über 3.200 Fahrgästen pro Tag. 1875 stieg
der Umsatz auf 390.000 Francs (312.000
Mark), entspricht über 4.700 Fahrscheinen
pro Tag
[9].
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Die Fahrpreise
waren anfangs noch in Kreuzern der alten
Frankfurter Währung angegeben, erst ab 1873
in Mark und Pfennig der neuen Reichswährung
[10];
der Tarif war ein entfernungs-unabhängiger
Einheitstarif pro Platz; anfangs gab es zwei
Wagenklassen sowie sog. Damencoupés, die
aber schon nach wenigen Monaten aufgegeben
wurden. Der Preis in der I. Klasse betrug 25
Pfennige, in der II. Klasse 17
Pfennige.
Schon kurze Zeit später wurden die Klassen
auf-gehoben und ein Einheitstarif von 20
Pfennigen eingeführt
[11].
Da das Gros der Fahrgäste die
II. Klasse bevorzugt hatte, erhöhte
die Tarifreform die Einnahmen
beträchtlich.
Der Erfolg der
Pferdebahn, der sich in den ersten
Jahren in mittleren zweistelligen
Wachstumszahlen
niederschlug, war enorm, weil das
neue Verkehrsmittel einem Publikum
die Mitfahrt ermöglichte, das sich
weder einen eigenen Fiaker noch eine
Droschkenfahrt leisten konnte und zu
Fuß ging.
Schon kurz nach der Betriebsaufnahme
forderten die Eigentümer
der Pferdeomnibus-Linien
vom Magistrat, für
ihre
rückläufigen Geschäfte entschädigt
zu werden; sie behaupteten das
Monopol auf den städtischen
Transport innezuhaben, wurden aber
vom Magistrat abgewiesen
[12].
Die Straßenbahnwagen trugen
die Aufschrift „Frankfurter Trambahn“,
doch weil der Firmenname „F. de la
Hault & Cie" |
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umständlich war und es nur diese
Straßenbahnfirma am Ort gab, wurde sie inoffiziell Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft genannt; inoffiziell,
denn die Firma mit dem offiziellen Namen
„Frankfurter Trambahn Gesellschaft“ wurde
erst acht Jahre später gegründet. In den
Magistratsakten findet sich in Sachen
Pferdebahn bis dahin nur Korrespondenz mit
„den Herren F. de la Hault & Cie“.
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Ein profitables Unternehmen expandiert |
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Die Brüsseler Firma war eine reine
Verwaltungsgesellschaft; im Tagesgeschäft
wurde die Frankfurter Niederlassung durch
einen Prokuristen, den Kaufmann Dr. Alfred
Buck vertreten, in dessen Haus in der
Weserstraße 14, in der Nähe des
Taunus-Platzes, die Frankfurter Trambahn
auch ihr erstes Büro bezog (zur Zeit der
Westbahnhöfe war die Weserstraße nur ein
kurzes Sträßchen zw. Taunus- und Mainzer
Landstraße)
[13].
Betriebsdirektor war der Ingenieur Robert
Schulz, der die Pferdebahnen in Dresden und
Elberfeld mit aufgebaut und geleitet hatte,
bevor F. de la Hault ihn 1874 oder 1875 zum
Betriebsleiter in Frankfurt bestellte
[14].
In dieser Zeit hat die Frankfurter
Pferdebahn offenbar auch den
Deutschland-Reisenden Mark Twain nachhaltig
beeindruckt. In seinem Reisebericht heißt in
den wenigen Absätzen über Frankfurt u.a.:
„Die Straßenbahn-Conducteure und Fahrer
trugen hübsche Uniformen, die geradewegs aus
der Hutschachtel zu sein schienen, und ihr
Benehmen war so fein wie ihre Kleidung.“
[15]
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Die von F. de la Hault gewählte Rechtsform
einer Société en commandite par actions
(Kommanditgesellschaft auf Aktien)
erleichterte die Aufnahme weiterer
Kapitalgeber in das Unternehmen;
frisches Kapital wurde gebraucht, um
das rasche Wachstum der Frankfurter
Trambahn
zu finanzieren.
Neue
Geldgeber zu finden, dürfte der Gesellschaft
angesichts ihres wirtschaftlichen
Erfolges nicht schwer gefallen sein. 1875 erwirtschaftete sie einen ungewöhnlich hohen
Reingewinn von über 16% des eingesetzten
Kapitals, also rd. 160.000 Francs
[16]. |
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Bereits rund zwei Jahre nach Betriebs- aufnahme
konnte die Gesellschaft das Grundstück am
Bockenheimer Schönhof kaufen, das sie 1872
für ihren ersten Betriebshof zunächst nur
gemietet hatte, und ließ sogleich zwei neue
Betriebsgebäude darauf errichten. |
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Während 1875
die
Direktion der Trambahn vorübergehend dorthin umzog
[17], musste
der
handelsrechtliche
Firmensitz
in Frankfurt
bleiben;
etwas später
verlegte die
Firma ihren
Sitz in ein
Kontor in
der
Bockenheimer
Land-straße
175
[18],
gegenüber
dem
Dondorf' schen
Druckerei- und Verlagsgeschäft (Nr. 136) in
der Nähe der Bockenheimer Warte. Ein kurioser Zufall will es, dass sich
dieses Kontor exakt dort befand, wo heute der Abgang zum U-Bahnhof
Bockenheimer Warte in Gestalt eines aus dem
Untergrund empor fahrenden
Trambahnwagens liegt
(s. > Plan). |
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Die Neubauten am Schönhof beherbergten
neben der
Wagenhalle noch Werkstätten, Ställe, eine Schmiede
und Betriebswohnungen; das Depot (Rödelheimer Str.
o. Nr.) wird in den Adressbüchern
seit 1875 als Wohnsitz des
Betriebsdirektors, des Ingenieurs
Robert Schulz, und von Conducteuren und
Stallmeistern angegeben
[19]. Nicht
weit
entfernt,
westlich
der Main-Weser-Bahn,
hatte die
Gesellschaft an
der
Chaussée
nach
Rödelheim
Ecke
Birkenweg
ein
weiteres
Grundstück
für
Betriebswohnungen
(„Beamtenwohnungen“)
erworben
[20]. |
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Die Aktiengesellschaft „Tramways de
Francfort sur Mein S.A.“ |
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Bau und Betrieb der ab
dem 1.10.1880 konzessionierten
neuen Linien erforderten
weiteres Kapital, das durch
Umwandlung der Firma in eine
Aktiengesellschaft aufgebracht
wurde. Am 13. und 30.12.1880
wurde in Brüssel der
Gesellschaftsvertrag zur
Gründung der Firma „Tramways de
Francfort-sur-Mein S.A. -
Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft“
unterzeichnet
[21].
Damit
erfüllte Frederic de la Hault
eine Bedingung im ersten
Straßenbahnvertrag vom
6.10.1880, der nicht nur
bestehende und neue Linien bis
Ende 1905 konzessionierte,
sondern u.a. die Verpflichtung
enthielt, spätestens vier Monate
nach Vertragsschluss eine
Aktiengesellschaft zu gründen. |
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Die neu gegründete Société
Anonym belgischen Rechts erhielt
von der Preußischen
Staatsregierung am 20.8.1881 die
Erlaubnis, in Frankfurt a.M.
eine Zweigniederlassung zu
eröffnen
[22].
Aufgrund dieser Erlaubnis wurde die
FTG am 16.12.1881 unter der
Nummer 4749 in das Frankfurter
Handelsregister eingetragen
[23].
Der offizielle „Geburtstag“ der FTG
war der 30.12.1880, da die
Gesellschaft unter dem
Firmennamen „Tramways de
Francfort-sur-Mein (Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft)“ an
diesem Tag in das Brüsseler
Handelsregister eingetragen
worden ist
[24],
d.h. erst ab diesem Tag konnte
sie auch in Frankfurt offiziell
als „Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft Filiale“
firmieren. |
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Als Vorstand der Frankfurter Filiale waren Dr.
Alfred Buck, der Oeconomierath Bernhard Mettenheimer sowie als
Prokurist der Betriebsdirektor Gustav Behringer eingetragen, der
1880 die Nachfolge des Ing. Robert Schulz angetreten hatte
[25].
Behringer übernahm im September 1891 von Dr.
Buck zusätzlich den Posten des Generalbevollmächtigten der FTG in
Frankfurt
[26] und blieb in beiden Funktionen
bis zur Übernahme der Straßenbahnen durch die Stadt Frankfurt
[27]. |
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Gründer der Aktiengesellschaft waren
die Gesellschafter von
„F. de la Hault & Cie“,
sowie die Société Genéral de Chemin
de Fer Secondaire (SGCFS) und einige
Einzelpersonen, darunter der
belgische
Senator Prosper Crabbe,
der Brüsseler Architekt
Wynand Janssens
und der Frankfurter Bankier
Baron Ludwig von Erlanger
(Bankhaus Erlanger & Söhne). |
Einziger Geschäftszweck der im Juni
1880 von F. de la Hault gegründeten
Société Genéral de Chemin de Fer
Secondaire (SGCFS) war die
Kapitalbeteiligung an Neben- und
Straßenbahngesellschaften. Außer
ihm selbst waren daran belgische
Banken, Wiener Banken und der
Frankfurter Bankverein beteiligt,
der seinerseits eine Gründung von 26
Frankfurter Privatbankiers war,
darunter das Bankhaus Beth-mann. Im
Zuge eines europaweiten
Konzentrationsprozesses wurde sie
kurz vor dem Ersten Weltkrieg wie
zuvor schon seine SGFT von einer
großen französischen Gesellschaft
über-nommen, der
Société genéral de chemin de
fer economiques (SGCFE)
[28],
die ihrerseits - nach weiteren
Übernahmen und Fusionen - als Teil
von
VEOLIA-Transport
im heutigen
TRANSDEV-Konzern
aufgegangen ist. Wäre die
Frankfurter Straßenbahn nicht 1898
kommunalisiert worden, gehörte sie
heute vielleicht zu Transdev. |
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Für uns von
besonderem Interesse ist der Vergleich mit
der von F. de la Hault gegründeten
Pferde-Eisenbahn in Köln im Jahr 1876
[29]
und der ebenfalls 1876 von ihm
übernommenen Pferdebahn Barmen-Elberfeld
[30],
die beide auch 1880 in Aktiengesellschaften
umgewandelt wurden. Die Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft hatte bei Gründung ein
Stammkapital von 2,6 Mio. Francs, was nach
damaligem Wechselkurs rd. 2,1 Mio. Mark
Reichswährung entsprach
[31]. |
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Die Compagnie F. de la Hault brachte ihren
gesamten
Frankfurter
Straßenbahnbetrieb
[32] als
Sacheinlage
in die AG ein. Er umfasste das 4.173 m²
große Betriebsgrundstück am Schönhof, das
561 m² große Grundstück an der Rödelheimer
Landstraße, gemietete Stallungen und
Schuppen an der Bockenheimer Warte, den
gesamten Fuhrpark von 29 Straßenbahnwagen
und 110 Pferden
[33], alle
Gebrauchsmaterialien wie Schienen,
Werkzeuge, Pferdegeschirre, Futter,
Büroeinrichtungen, die bei der Stadt
hinterlegte Sicherheit von 18.600 Mark sowie
die Betriebsrechte für bestehende und zum
1.10.1880 bewilligte, neue Linien
[34]. |
Insgesamt
war der
Betrieb mit
2.067.100
Francs, also
rd. 1,65 Mio
Mark
Reichswährung
bewertet
worden, in
entsprechender
Höhe wurden
den
Gesellschaftern
von F. de la
Hault & Cie
Gründungsaktien
zugeteilt. |
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Die
Gesellschafter
von F. de la
Hault & Cie
hielten
damit
anfänglich
79,5% der
Aktien, die
restlichen
20,5%
(533.000
Franc)
erwarb zum
größten Teil
die
Société Genéral
de Chemin de
Fer
Secondaire
(SGCFS),
Privatleute
zeichneten
kleinere
Anteile
[35].
Im Mai 1883 wurde das
Kapital der
FTG auf
2.704.000
Francs (=
2,19 Mio.
Mark)
erhöht. Das
entspräche
unter den heutigen
Verhältnissen
einem
Stammkapital
von rd. 14
Mio. Euro,
das
Unternehmen
war also
recht
kapitalstark
und solide
finanziert
[36]. |
Die Aktien
von Tramways
de Francfort
wurden ab
März 1881
sowohl an
der
Brüsseler
Börse
[37]
als auch an der
Frankfurter
Börse
gehandelt
[38].
Der Kurs der
Aktie stieg
rasch auf
über 140
Francs, am
2.1.1882
notierte sie
mit 146
Francs (in
Brüssel
152,50 Frs.),
am
20.11.1882
mit 151¾
Francs
(155,00 Frs.);
die
Dividende
für 1881
wurde mit 9¾
Francs pro
Aktie
angegeben
[39].
Amortisierte
Aktien wurden in Genußscheine mit einer
geringeren Dividende umgewandelt und
ebenfalls an der Frankfurter Börse
gehandelt. Den höchsten Kurs verzeichnete
die Aktie nach der Kommunalisierung: am
1.3.1898 wurde ein Geldkurs von 270 Francs
(265,00 Mark) notiert. Demnach hatte die FTG
zu dieser Zeit einen Börsenwert von über 7,3
Mio Francs
(entsprach ca. 5,8 Mio Mark
Reichswährung), fast das 3-fache ihres
Gründungskapitals. |
Links unten:
Börsenprospekt
vom
2.03.1881
(Quelle:
Hessisches.
Wirtschaftsarchiv,
Abt. 105) |
Rechts unten:
Brüsseler
Börsenjournal
vom
4.03.1881 |
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Kursblatt
vom
20.01.1882 |
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Kursblatt
vom
20.11.1882 |
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Weitere Entwicklung und Vergleich
der FTG zu anderen deutschen Betrieben |
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Im Mai 1892
legte die FTG eine mit 4% verzinsliche
Anleihe von 1,250 Mio. Francs (1 Mio. Mark)
mit einer Laufzeit von 23 Jahren auf. Solche
besonders bei Eisenbahngesellschaften
üblichen Anleihen wurden
Prioritäts-Obligationen genannt, sie
verliehen ihren Inhabern keine Stimmrechte,
dafür wurden die Dividenden bevorzugt vor
den Stammaktien gezahlt.
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Der
Grund für
die Anleihe
war, dass
die FTG im
zweiten
Straßenbahnvertrag
vom
24.3.1891 im
Hinblick auf
die sich
schon
abzeichnende
Kommunalisierung
auf das
Recht
weiterer
Kapitalerhöhung
verzichtet
hatte, weil
die Stadt
den
Rückkaufpreis
in Grenzen
halten
wollte. Der
Kapitalbedarf
für die
gleichwohl
eingegangenen
Ausbauverpflichtungen
(Bau und
Betrieb von
bis zu 18 km
neuer
Strecken)
[40]
konnte
deshalb nur
durch eine
Anleihe
gedeckt
werden
[41]. |
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Börsenprospekt
zur Emission
der
Trambahn-Anleihe
vom 3.5.1892
(Quelle:
Hessisches
Wirtschaftsarchiv,
Darmstadt,
Abt. 105) |
Anleihen-Handel
am 20.5.1892
(Quelle
aller
Kursblätter:
Frankfurter
Zeitung) |
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Die
fortgesetzte Erweiterung des Liniennetzes
erforderte nicht nur den Umzug der
kaufmännischen Verwaltung in größere Büros,
die lt. Adressbuch 1881/82 zunächst im
Steinweg 10 gefunden wurden, 1885 Am
Opernplatz 4 und zuletzt in der Bockenheimer
Landstraße 148. Das Wachstum der FTG
erforderte auch die Erweiterung des
Fuhrparks und der Betriebseinrichtungen.
Kurz nach ihrer Gründung hat die mit
frischem Kapital ausgestattete
Aktiengesellschaft in der damals noch
selbständigen Landgemeinde Bockenheim ein
rd. 6.000 m² großes Grundstück an der neu
geschaffenen Oberen Königstraße o. Nr.
(heute ein Abschnitt der Gräfstraße)
erworben, etwas nördlich der Bockenheimer
Warte, und dort eine neue Wagenhalle,
Stallungen und Betriebs-Wohnungen gebaut. Ab
1883 wird diese Adresse, nunmehr Obere
Königstraße 16 lautend, anstelle der
Rödelheimer Straße als Betriebssitz der FTG
angegeben, der
Firmensitz
der AG blieb weiterhin Brüssel
[42].
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Ein
Stadtplan
aus dem Jahr
1882 (oben) zeigt
erstmals das
neue Depot
der
Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft.
Es kamen
hinzu das
Depot in der
Bergerstraße
228 (1886),
in der
Mühlbruchstraße
9-13 (1887)
und in der
Hafenstraße
26 (=
Gneisenaustr.
51-55,
1892), ein
Materiallager
am
Lokalbahnhof
sowie
etliche
kleine
Grundstücke
entlang der
Strecken für
Wartehallen
[43]. |
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Die FTG dürfte neben
der Großen Berliner und der Hamburger
Pferdebahn eines der
lukrativsten
Pferdebahn-Unternehmen in Deutschland
gewesen sein. Sie war im reichsweiten
Vergleich von Anbeginn wirtschaftlich
außerordentlich erfolgreich und
ertragsstark. Die Aktien der FTG notierten
stets deutlich höher als etwa die der
größeren Schwestergesellschaften „Tramways
de Cologne S.A.“
und „Tramways
Barmen-Elberfeld S.A.“
. Bei den Dividenden lag die FTG immer weit
über dem Reichsdurchschnitt aller
Pferdebahn-AGs, nur die Berliner Große
Pferde-Eisenbahn AG zahlte stets noch höhere
Dividenden als die FTG
[44]. |
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Der direkte
Vergleich
mit dem
Kölner
Schwesterbetrieb
liegt nahe,
weil dessen
Aktien (wie
die Aktien
der
Pferdebahn
Barmen-Elberfeld)
ebenfalls an
den Börsen
in
Brüssel
und
Frankfurt
gehandelt
wurden.
Von denselben
Unternehmern gegründet, verfügten beide
Betriebe über dieselbe
Unternehmensphilosophie, einen gleichen
Rechtsrahmen, dasselbe wirtschaftliche und
technische Knowhow und hatten eine im
Verhältnis zur Betriebsgröße (Streckenlänge,
Fuhrpark) vergleichbare Kapitalausstattung.
Dass der Frankfurter Betrieb trotzdem viel
stärker prosperierte, kann nur mit den
örtlichen Besonderheiten erklärt werden.
In der zeitgenössischen Fachliteratur
ist zu lesen, dass
die FTG ihre Betriebsleistungen auf
vergleichsweise wenigen Gleiskilometern erbrachte,
wodurch niedrige Betriebskosten |
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und eine überdurchschnittliche Auslastung
der Strecken gegeben waren. Die Strecken
lagen in dicht besiedeltem Gebiet und erschlossen deshalb besonders
viele Einwohner pro Streckenkilometer; entsprechend waren die
Einnahmen pro Streckenkilo-meter
überdurchschnittlich hoch. Hinzu kam, dass
die Frankfurter Fahrpreise im reichsweiten
Vergleich im oberen Preissegment lagen
[45].
- Zugleich zeichnete sich die FTG im
reichsweiten Vergleich durch eine besonders
hohe Betriebssicherheit aus: |
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Aus der oben abgebildeten Statistik
der Betriebsunfälle
[46]
aus dem Jahr 1886 geht hervor, dass bei den
49 Pferdebahn-Betrieben im Deutschen Reich
z.B. die Quote der verletzten Fahrgäste im
Verhältnis zur Zahl der beförderten Personen
von 1:285.725 in Offenbach (letzter Platz)
bis 1 : 10,8 Mio in Hamburg (erster Platz)
reichte, Frankfurt lag mit 1 : 6,8 Mio auf
Rang 3. Bei den durch Pferdebahnen
verletzten Passanten im Verhältnis zur Zahl
der Fahrten reichte die Quote von 1 : 14.257
in Strassburg bis 1:1,38 Mio in
Braunschweig, Frankfurt lag mit 1 : 521.121
auf Platz zwei. Die FTG war demnach nicht
nur ein besonders profitables, sondern
zugleich ein besonders sicheres Unternehmen.
Schon für die ersten drei Betriebsjahre
hatte Vandal erwähnt, dass in Frankfurt
keine Unfälle mit der Pferdebahn gemeldet
worden seien
[47]. |
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Das Ende der Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft: die Kommunalisierung |
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Angesichts
des enormen
wirtschaftlichen
Erfolges der
FTG war es
nicht
verwunderlich,
dass sich in
der
Frankfurter
Öffentlichkeit
die Stimmen
mehrten, die
das Ende des
Transportmonopols
der FTG und
die
Übernahme
der
Straßenbahn
in
städtische
Regie forderten, obwohl die Stadt
ohne jedes Risiko nicht unerheblich am
wirtschaftlichen Erfolg der FTG teilnahm:
sie erhielt
vorab 6% der
Bruttoeinnahmen,
eine
Barzahlung
von bis zu
80.000 Mark
pro Jahr
sowie nach
Zahlung der
Dividenden
auf Aktien
und
Genusscheine
vom
überschießenden
Reingewinn
die Hälfte,
später 2/3;
insgesamt
lag die
Abgabenquote
bei 35% des
Gewinns.
Dabei war die
Kommunalisie-rungsdebatte
keine
Frankfurter
Besonderheit,
sie folgte
dem
landesweiten,
ja sogar
europaweiten
Trend zur
Verstaatlichung
bzw.
Kommunalisierung
der
Eisenbahnen,
Neben- und
Straßenbahnen. |
Sommerwagen
Nr. 45 der
Pferdebahn
an der
Hauptwache.
Der
Wagen
kam vom
Oederweg und steuerte
den
Hauptbahnhof
an. |
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Grundlage hierfür war der zweite
Straßenbahnvertrag vom 24.3.1891
[48]; er verlängerte zwar die Konzession
nochmals um neun Jahre bis zum 31.12.1914,
räumte der Stadt aber zugleich das Recht zum
Rückkauf der Konzession auf den 1.1.1898
oder den 1.1.1906 ein. Die Stadt nahm den
ersten Termin wahr und kündigte nach
fünfeinhalb Jahren im November 1896 den
zweiten Straßenbahnvertrag zum Jahresende
1897
[49]. |
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Der
Straßenbahnbetrieb wurde zum 1.1.1898, die
Rödelheimer Linie zum 1.8.1900 dem neu
geschaffenen Städtischen Trambahn-Amt
unterstellt
[50] und damit
Teil der
Stadtverwaltung.
Das Personal
der FTG
wurde zum
größten Teil
in den
Dienst der
Stadt
übernommen; ab diesem
Zeitpunkt hieß der Betrieb offiziell
„Städtische Straßenbahn Frankfurt am Main.“ Die Eigentümer
der
„Tramways de
Francfort sur Mein
S.A.“ sind
vertragsgemäß von der
Stadt
Frankfurt abgefunden
worden. |
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Am Freitag,
dem 17.Juni
1904, dem
letzten
Betriebstag
der
gleichzeitig
letzten
Frankfurter
Pferdebahnlinie
vom Schönhof
nach
Rödelheim,
wurde dieses
Foto in der
Rödelheimer
Landstraße
aufgenommen.
Die
Fahrleitungsanlagen
standen
schon für
den Betrieb
bereit, ab
Samstag, den 18.06. 2004 fuhren
Frankfurts
Straßenbahnlinien
alle elektrisch.
Foto:
Gottfried
Vömel |
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Die
Modalitäten der Betriebsübernahme und des
Rückkaufs der Konzession waren schon im
zweiten Straßenbahnvertrag verbindlich
festgelegt worden: das Inventar musste die
Stadt zu einem von drei neutralen
Sachverständigen ermittelten Zeitwert und
die Immobilien zum Buchwert übernehmen; das
noch nicht amortisierte Kapital nebst einer
kalkulatorischen Dividende sollte
kapitalisiert und in gleichen Jahresbeträgen
bis Ende 1914 (reguläres Vertragsende)
erstattet werden. Für das gesamte Inventar
und die lastenfreien Grundstücke wurde ein
Barbetrag von 2,273 Mio Mark errechnet, für
den Rückkauf der Konzession, das nicht
amortisierte Kapital und für die
kalkulatorische Dividende sollte bis Ende
1914, also über 17 Jahre eine jährliche
Rente von rd. 300.000 Mark gezahlt werden,
insgesamt über 5 Mio Mark, und für die
Rödelheimer Linie weitere 200.000 Mark, so
dass der Erwerb der FTG insgesamt etwa 7,5
Mio Mark gekostet hätte. |
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Die Rückseite mit
den Konditionen |
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Vorderseite der
Straßenbahn-Anleihe |
Die zugehörigen
Zinscoupons |
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Die Stadt
wollte die Jahresrente abweichend vom
Vertrag durch Zahlung eines Kapitals
ablösen, weil der Magistrat befürchtete, die
Rentenzahlung über 17 Jahre würde den
Haushalt zu stark belasten. Der
Rentenbarwert für den Rückkauf der
Konzession betrug infolge der Abzinsung
3,765 Mio Mark, so dass für den Erwerb der
Trambahn-Gesellschaft insgesamt nur 6,238
Mio Mark, zu zahlen waren. Das war möglich,
weil die Stadt Frankfurt auf dem
Kapitalmarkt Geld aufnahm. |
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Rechts: Aus der
"Zeitschrift
für das gesamte Local- und
Straßenbahnwesen" - IV.
Jahrgang, 1885 |
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Für den Ankauf der FTG und der
Frankfurter Waldbahn AG, den Bau neuer Linien, Elektrifizierung
der Straßenbahn und der Waldbahn, die Erweiterung des städtischen
Elektrizitätswerks, den Bau neuer Beamtenwohnungen und Depots sowie
den Kauf neuer Motorfahrzeuge und Anhänger veranschlagte der
Magistrat Aufwendungen von insgesamt fast 20 Mio Mark, die durch die
„Straßenbahn-Anleihe“ über 20 Millionen Reichsmark aufgebracht wurden.
Hierdurch wurde es möglich, Anfang 1900 den gesamten Kaufpreis für
die FTG vorzeitig abzulösen und die Anleihe über einen weitaus
längeren Zeitraum zu tilgen [51]. |
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Die FTG beteiligte sich zwar noch an
der Ausschreibung für die Elektrifizierung
und hielt noch eine kleine Beteiligung an
der FLAG, stellte aber nach Übergabe der
Rödelheimer Linie im Jahr 1900 ihren
Geschäftsbetrieb ein
[52].
Die
Generalversammlung der Gesell-schaft
beschloss am 17.2.1900, den Aktieninhabern
70 Francs pro Aktie zu erstatten. Die Aktien
und Genussscheine der FTG wurden an der
Frankfurter Börse letztmalig am 6.11.1900
gehandelt
[53].
Es ist anzunehmen, dass die
Gesellschaft, jedenfalls aber die
Frankfurter Niederlassung noch im selben Jahr liquidiert
wurde
[54].
Damit
endete zwar die Geschichte der Frankfurter
Trambahn-Gesellschaft, nicht aber die
Geschichte der Frankfurter Straßenbahn.
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An fast gleicher Fotoposition wie im vorigen
Bild wurde
FTG-Wagen 179 hier verewigt, der
soeben die Hauptwache
hinter sich ließ und der Constablerwache zustrebte, während ein Wagen
mit vom Pferd verdeckter 200er Nummer
ihm aus der Zeil entgegen kam. Links im
Hintergrund die alte Hauptpost. Vorne rechts
der Eingang zur Liebfrauenstraße, links vorn
baute nach dem Krieg der Kaufhof.
Bis 1973 war die Zeil noch eine
Hauptverkehrsstraße, sie wurde damals
zur Fußgängerzone durch die nur die
Straßenbahn fuhr. 1978, mit
Eröffnung des S-Bahntunnels war das vorbei,
nach 105 Jahren endete der
Straßenbahnbetrieb in der Frankfurter
Haupteinkaufstraße und die 1873
verlegten Gleise verschwanden wieder. Seit
mittlerweile schon
40 Jahren spielt sich der öffentliche
Nahverkehr hier nur noch in Form von U- und
S-Bahn unter der Erde ab. |
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Bauliche und betriebliche Anlagen der
Frankfurter Trambahn beschrieb 1886 die
"Deutsche Bauzeitung" |
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Bild vom
Pferdebahnwagen
77, Aufnahme
1895 vor dem
Depot
Schönhof.
Die
Besatzung
des "Zuges"
bestehend
aus Fahrer,
Schaffner
und
Zugpferd,
rückte auf
die
Rödelheimer
Linie aus.
Das Depot
erfüllte
seinen Zweck
93 Jahre
lang von
1872 bis
1965. Bis
1904 diente
es der
Pferdetram,
danach der
Elektrischen.
Der
Betriebshof
war im Krieg
schwer
getroffen
worden, die
Gebäude
zerstört,
danach wurde
das Gelände
nur noch zur
Abstellung
von Beiwagen
genutzt. Das
Ende wurde
schließlich
durch den
Ausbau der
Schönhofkreuzung
herbeigeführt.
Das Depot
fand sich am
Ende der
Rödelheimer
Straße, an
seiner
Stelle
wurde das
Sozialrathaus
Bockenheim
errichtet.
Auch die
Salvador-Allende-Straße
verläuft auf
dem
ehemaligen
Grundstück. |
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Dieses Foto entstand um 1882 in Bornheim,
wird also bald 140 Jahre alt werden.1879 war
Bornheim von den Gleisen der Trambahn auf
dem Wege über den Sandweg erreicht worden,
wobei die neue Strecke zunächst noch Ecke
Berger Straße am Uhrtürmchen endete.
Schon 2 Jahre später wurde sie via
Berger Straße bis zur Schule in der
Ortsmitte verlängert, der heutigen Kirchnerschule.
Während das Pferd an das andere Wagenende
gesetzt und die Zeit bis zur Rückfahrt nach
Frankfurt abgewartet wurde, konnte der
Fotograf seine Kamera rüsten.
Dieses Ziel wurde bis 1970 noch von
der Straßenbahn erreicht, danach verschwanden
die Gleise - nicht aber die Gebäude. 1969
erhielt die Gaststätte den
Namen der Inhaber (Apfelwein-Solzer),
das Gasthaus selbst existiert schon gut 400
Jahre. |
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Links: Sommerwagen der
neuen Linie in der Berger Straße/Ecke Eichwaldstraße, Ende 1893. - Rechts: 1899
stand die
Ablösung der Pferdebahn durch die
elektrische Straßenbahn bevor, die Masten
für die Fahrdrähte
waren in der Feldbergstraße bereits gesetzt
worden. |
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Konstablerwache ca. um 1890, Blick Richtung
Zoo. Gab es auf der rechten Straßenseite ein
3. Gleis so wie an der Friedberger Anlage?
Die 2 Weichen lassen darauf schließen.
Erst ca. 10 Jahre existierte damals der
östliche Teil der Zeil, in den die Bahn hier
gerade einfuhr. Bevor es diesen Durchbruch
gab, mussten die Wagen einen Umweg über
Allerheiligenstraße (vorne schräg
rechts) und Breite Gasse in Kauf nehmen.
Die Löwen-Apotheke auf diesem Bild könnte
heute mitten auf dem erst nach dem zweiten
Weltkrieg entstandenen, freien Platz stehen.
Dem ist aber nicht so, weil alle Gebäude auf
dem Bild
den Bomben zum Opfer.fielen. |
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